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Sozialabbau und christliche Moral
Wie kommt es, daß so wenige ChristInnen sich bemüßigt fühlen, an der Montags-Demo teilzunehmen?
Da sei es einem Atheisten erlaubt, einmal diesen außerordentlich klugen Menschen zu zitieren.
Ein reicher Mann, der anscheinend selbst nicht so recht zufrieden mit dem eigenen Lebenswandel war, und wissen wollte, was ihm fehlt, erhielt von Jeschuah folgende Antwort:
In die heutige, profane Sprache übersetzt heiß dies: "Wer reich ist, kann kein guter Mensch sein!"
Auch an anderer Stelle heißt es nochmals ganz klar:
Und:
Über die Preisung der Armen in der Bergpredigt gibt es die langatmigsten Erklärungsversuche, daß vielleicht die "Armen im Geiste" oder möglicherweise Asketen gemeint seien, dabei heißt es in der Bergpredigt zugleich ganz eindeutig:
Ist es nicht merkwürdig, daß trotz einer Vielzahl klarer Aussagen in den Evangelien, der Inhalt bei heutigen ChristInnen wenig bekannt zu sein scheint:
"Sammelt keine Schätze hier auf der Erde..."
"Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon."
"Ihr wißt, daß die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht mißbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein: Der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende."
Jeschuah wußte ganz offensichtlich, auf welche Seite er gehörte: Er gab sich nicht mit Reichen, Priestern und Schriftgelehrten ab, die er öffentlich als Heuchler bezeichnete - er begab sich in die Gesellschaft der Armen und Unterdrückten, Huren, Verbrecher und unheilbar Kranken.
Daß die Frühchristen diese Haltung teilten, geht klar beispielsweise aus dem Jakobusbrief hervor:
Der Verfasser dieses Briefes war vermutlich ein Bruder des Jeschuah. Und er gilt als Märtyrer, da er im Jahr 62 der heutigen Zeitrechnung ermordet wurde. Vor rund drei Jahren, im November 2004, versuchte sich der frühere CDU-Generalsekretär unter Helmut Kohl, Heiner Geißler - dem Vernehmen nach ein Christ - , an die Spitze der damals noch gegen "Rot-Grün" gerichteten Proteste gegen die Hartz-Gesetze zu stellen. Seine Argumente waren nicht falsch - doch inzwischen ist kaum mehr etwas von ihm zu vernehmen, obwohl sich die Lage von Jahr zu Jahr weiter verschlechtert hat.
Geißler erklärte im November 2004:
"Die Arbeiter in den Industriestaaten und ihre Gewerkschaften, die angesichts der Massenarbeitslosigkeit mit dem Rücken an der Wand stehen, fühlen sich anonymen Mächten ausgeliefert, die von Menschen beherrscht werden, deren Gier nach Geld ihre Hirne zerfrißt."
Oder auch der frühere C-Politiker und Arbeitsminister (1982 - 1998) unter Helmut Kohl, Norbert Blüm, kritisierte im Juni 2004 ganz zu recht:
Weiter meinte Blüm:
Schade, daß solch christliche Erkenntnisse so selten zu hören sind. Da drängt sich ein Verdacht auf: Könnte es sein, daß Geißler und Blüm ihre Erkenntnisse nur einsetzten, weil 2004 ihre C-Partei in der Opposition war? Und daß sie heute schweigen und darauf hoffen, daß sich niemand mehr daran erinnert, weil heute die C-Politikerin Merkel Bundeskanzlerin ist? Geißler und Blüm sind schließlich nicht so dumm und wissen ganz genau, daß sich die unsoziale und unchristliche Politik Merkels keinen Deut von der ihres Vorgängers Schröder unterscheidet.
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