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Sozialabbau und sinkende Lebenserwartung
Der offizielle Bericht des 'Robert-Koch-Instituts' - im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums - zum Gesundheitszuustand der deutschen Bevölkerung wurde letzte Woche veröffentlicht.
Ich zitiere einige repräsentative Überschriften aus den Tageszeitungen:
Erst wer nach solch beruhigenden Überschriften die Artikel bis zum Ende durchliest, erfährt: Nicht nur sozial geht die Schere zwischen Oben und Unten in Deutschland immer weiter auseinander - auch beim Gesundheitszustand. Da ist dann zu lesen, daß die unteren 14 Prozent dieser reichen Gesellschaft bis zu doppelt so häufig von Schlaganfall, chronischer Bronchitis, Bandscheibenvorfällen und Depressionen betroffen sind. Nebenbei bemerkt: Bei den unteren Schichten gilt Depression überwiegend wegen mangelnder Bildung gar nicht als Krankheit.
Fazit:
Wir müssen allerdings davon ausgehen, daß die erschreckenden Ergebnisse noch geschönt sind. Und wenn das Thema einmal nicht umgangen werden kann, werden die Ursachen für den sich verschlechternden Gesundheitszustand der Armen ausgeblendet. Schlimmer noch, sie werden diesen nicht selten in die Schuhe geschoben. Beispielhaft ist hier ein Artikel aus der heutigen Badischen Zeitung, Seite 26. "2.300 arme Kinder leben in Freiburg". Er scheint mit dem Artikel "Die Deutschen sind bei guter Gesundheit" auf den ersten Blick nichts zu tun zu haben. Der Kinderschutzbund hatte am gestrigen "Weltkindertag" zu einer Veranstaltung an den Seepark gerufen. Ich zitiere aus dem BZ-Artikel: "Zum Weltkindertag wird jährlich ein Aspekt thematisiert. Laut Gabriele Daniel-Schnitzler ( - die Vorsitzende des Kinderschutzbundes - ) schlägt Kinderarmut auch in Deutschland mit zu wenig Arztbesuchen und Sparen am falschen Ende zu Buche." Daß die Armut durch den seit Jahren betriebenen Sozialabbau verursacht wird, bleibt unerwähnt. Im Gegenteil: Wer spart am falschen Ende? Die Eltern der Kinder! Da wissen wir also, wer schuld ist.
Dann heißt es weiter:
Erwähnt ist in dem Artikel aber selbstverständlich, daß irgend ein Promi - beim Freiburger Weltkindertag Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach - auftaucht und mit einem Scheck über 17.000 Euro herumwedelt. Da fällt mir immer ein, was die meisten Christen - oder zumindest die sich so bezeichnen - vergessen. Vor 2000 Jahren hatte dieser Jesus klipp und klar gesagt: "Hütet euch, eure Gerechtigkeit zur Schau zu stellen. Wenn du Almosen gibst, laß es also nicht vor dir herposaunen wie die Heuchler." (Matthäus-Evangelium, Kapitel 6, Vers 1 und 2).
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